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AUSSTELLUNG DER MEISTER DER MALEREI VOM 16. BIS ZUM 18. JAHRHUNDERT

In der zweiten Etage der Burg von Ptuj sind 47 Bilder aus dem Zeitraum zwischen Ende des 16. bis zum zweiten Drittel des 18. Jahrhunderts ausgestellt: Adelsporträts, Kaiserporträts der Habsburger, Bilder religiöser und mythologischer Inhalte, Stillleben und Landschaftsdarstellungen.

Ausstellung der Meister der Malerei, Zimmer 1

Im ersten Raum sind Adelsporträts aus der ersten Hälfte des 17. und aus dem 18. Jahrhundert ausgestellt. Das älteste ist ein Halbfigurporträt des Barons Pavel Spauer und Flavon aus dem Jahre 1602. In der Qualität stehen die Porträts der Linie Rodenegg-Wolkenstein in nichts nach. Sie waren durch Eheschließungen mit den Spauers und Herbersteins, aus deren Nachlass die Bilder stammen, verbunden. Alle drei Porträts sind immer noch der spanischen Mode treu, Änderungen in der Tracht bezeugt bereits das Porträt des Grafen Karl Wolkenstein-Rodenegg aus dem Jahre 1641.

Ausstellung der Meister der Malerei, Zimmer 2

Dieser Raum ist den Kaiserporträts der Habsburger gewidmet. Die drei Porträts an der rechten Wand stammen aus dem Schloss Dornava. In der Mitte hängt ein repräsentatives Porträt der Kaiserin Maria Theresia, links und rechts von ihr sind ihre Eltern, Kaiser Karl VI. und seine Gemahlin Elisabeth Christine.
Kaiserin Maria Theresia sehen wir noch einmal, und zwar abgebildet als schwarz gekleidete Witwe.

Ausstellung der Meister der Malerei, Zimmer 3

Die Bilder mit religiösem Inhalt stammen von der Burg Libochovice in Tschechien. Etwa um 1907 sind sie von den Herbersteins auf die Burg nach Ptuj gebracht worden. Entstanden sind sie in der Werkstatt von Johann Christian Schröder, einem tschechischen Hofmaler und Verwalter der Prager Burggalerie. Gerade aus dieser Galerie stammen die Kopien von Gemälden berühmter Maler. Eine Ausnahme ist das Bild Die Marter des hl. Sebastians, welches von der Burg Hrastovec stammt.

Ausstellung der Meister der Malerei, Zimmer 4

Hier sind vier weitere Kopien von Schröder aus der Burg Libochovice ausgestellt.
Im anderen Teil des Raumes befinden sich Bilder mit mythologischen Inhalten.
Das zwischen den Fenstern hängende Bild wird dem italienischen Barockmaler Giacinto Gimignani zugeschrieben, welcher auf der linken Seite den Gott Bacchus, auf der rechten Ariadne und zwischen ihnen Venus gemalt hat, welche Ariadne drängt, sich auf das Liebeswerben des verliebten Bacchus einzulassen. Das in der italienischen Barockmalerei beliebte Motiv ist von Ovids Metamorphosen inspiriert. Stilistisch ist die Malerei sehr klassizistisch – die Hauptfiguren basieren auf den Vorgaben antiker Skulpturen.

Ausstellung der Meister der Malerei, Zimmer 5

Im letzten Zimmer sind religiöse Bilder, Stillleben, Landschaftsdarstellungen und Schlachtbilder ausgestellt.
Die Ruhe auf der Flucht nach Ägypten malte Giovanni Odazzi nach 1720. Neben dieser Komposition in Ptuj kennen wir noch zwei weitere Versionen: eine ist in der Walters Art Gallery in Baltimore, die zweite befindet sich in Privatbesitz.
Das große Altarbild Maria mit dem Jesuskind und dem hl. Georg, ein Werk von Martino Altomonte aus dem Jahre 1727, schmückte einst die Burgkapelle in Velika Nedelja.
Das Hundebild lehnt sich eng an die Turqueriesammlung von Ptuj, ausgestellt im Festsaal, an. Die lateinische Aufschrift bedeutet in der Übersetzung: „Mein Name ist Harambaša, weil ich von türkischem Blut bin. Als Baša der Räuber habe ich in unsicheren Nächten gelitten. Es geht mir gut, wenn ich gehorche, die Schüsse der Kanonen erschrecken mich, ich höre aufs Wort und erbettle mir so meine Nahrung.“

SAMMLUNG DER HINTERGLASMALEREI

Die Hinterglasmalerei zählt zu den schönsten Errungenschaften der volkstümlichen Handwerkskunst. Die auf Glas gemalten religiösen Motive gehörten zum Schmuck der Bauernwohnungen vom 18. bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Die Ausstellung führt den Besucher durch die Geschichte der Hinterglasmalerei, beleuchtet Zeit und Raum, in denen die meisten ausgestellten Bilder entstanden sind und skizziert den Arbeitsablauf in einer Malwerkstatt sowie den Verkauf der Bilder.

In der Nische befindet sich die Nachbildung einer Malerwerkstatt. So ist sie von Vertretern der volkstümlichen Malerei, die kleinere Anwesen gehabt haben und deren Haupteinnahmequelle die Hinterglasmalerei gewesen ist, im Wohnraum eingerichtet worden. Die Malerwerkstätten sind als Meisterbetriebe organisiert gewesen. An der Spitze stand der Familienvater, dem von anderen Familienmitgliedern geholfen worden ist.

Mit einigen Ausnahmen sind alle zur Besichtigung stehenden Bilder in Handwerksbetrieben entstanden, welche sich Ende des 18. und im 19. Jahrhundert rund um die Glashütten in Pohoři im heutigen Tschechien und in Sandl in Oberösterreich entwickelt haben.

Die am meisten dargestellten Motive sind Herz-Jesu, Herz Maria, Maria Hilf, Jesus mit Weltkugel in der Hand, Johannes der Täufer mit Lamm, die heilige Dreifaltigkeit, die heiligen Barbara, Florian und Leonhard, vereinzelt erscheinen noch Motive wie: Die Gaben der Heiligen drei Könige, das Jüngste Gericht, das Heilige Grab, Szene aus der Legende um die hl. Genoveva und andere mehr.

SAMMLUNG DER RELIQUIARE BZW. KLOSTERARBEITEN

In diesem Raum steht ein Teil jener Sammlung von Reliquiaren bzw. Klosterarbeiten zur Besichtigung, welche wir in unserem Museum aufbewahren und die größtenteils Nachlass des Polyhistors Franc Ferk sind, welche er dem Museumsverein Ptuj im Jahre 1895 geschenkt hat.

Anhand dieser Sammlung lernen wir die Charakteristiken der Verehrung von Reliquien, den körperlichen Überresten von Märtyrern und Heiligen bzw. Teile jener Gegenstände, die mit ihnen irgendwie verbunden oder von ihnen berührt worden waren, kennen.

Der Verlauf, wie sich die Form der Reliquiare veränderte, also der Gefäße, Skulpturen und Truhen, in welchen die Reliquien aufbewahrt wurden, wird kurz umrissen. Im Mittelalter, bis zum Beginn des Barocks im 17. Jahrhundert, sind sie von Gold- und Silberschmieden aus wertvollen Materialien, später in anderen Techniken und aus billigeren Materialien überwiegend in Frauenklöstern gefertigt worden, weshalb sich für diese allmählich die Bezeichnung Klosterarbeiten etabliert hat.

Die Darstellung einer Klosterzelle führt uns in das Erleben ihrer Ruhe und Stille, in welcher Nonnen oder Mönche, mit unglaublicher künstlerischer und handwerklicher Fertigkeit, über Jahrhunderte unzählige Stunden bei geduldigem, präzisem und ausdauerndem Arbeiten die Klosterarbeiten hergestellt haben.

In dieser Ausstellung können wir sie in ihrem vollen Glanz bewundern und dabei zumindest einen kleinen Teil ihrer Geschichte erfahren, welche sowohl ihren Hersteller als auch späteren Eigentümer bei der persönlichen Frömmigkeit im heimischen Kreis oder die Gläubigen in Kirchen und Klöstern geistig genährt und angesprochen hat.

DIE KUNST DES MITTELALTERS UND DER FRÜHEN NEUZEIT ZWISCHEN 1200 UND 1550

In diesem Raum sind Bildhauerwerke aus der Zeit zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert ausgestellt.
Zu den ältesten und qualitativ wertvollsten Kunstwerken aus der Epoche der Romanik auf slowenischem Territorium zählt die Reliefdarstellung des Drachens, der sich in den Schwanz beißt – Ouroboros. Das Relief aus dem zweiten Viertel des 12. Jahrhunderts ist nach wie vor in seinen ursprünglichen Platz über dem ehemaligen romanischen Eingang in die Burg eingebaut, auf der Ausstellung ist es durch eine Reproduktion in natürlicher Größe präsentiert.
Unter den slowenischen mittelalterlichen Statuen aus dem 14. Jahrhundert nimmt die Holzstatue des hl. Georg, des Patrons der Stadt Ptuj und Schutzpatron der alten Pfarrkirche von Ptuj, mit Sicherheit einen zentralen Platz ein.
Die äußerst qualitative Plastik stellt den jungen Ritter in voller Rüstung in jenem Moment, in dem er den Drachen tötet, dar. Das höfisch idealisierte Heiligenbild zählt zu den Höhepunkten des plastischen Schaffens jener Zeit in unseren Gegenden. Auf der Ausstellung steht eine hochwertige Kopie zur Besichtigung.

Die kunst des mittelalters und der frühen neuzeit, Zimmer 2

Gegen Ende des 14. Jahrhunderts begannen sich unter dem Einfluss von Bau- und Bildhauerwerkstätten, welche am Bau der neuen Wallfahrtskirche auf Ptujska gora beteiligt waren, in der Kunst dieser Gegend die Charakteristiken der internationalen Gotik bzw. des schönen gotischen Stils zu etablieren.
In diesen Stil reihen wir die im frühen 15. Jahrhundert angefertigte Gruppe von Plastiken aus Velika Nedelja ein: die hl. Barbara, hl. Katharina und Pietà (Vesperbild). Die Statuen sind benannt nach dem Ort Velika Nedelja, denn sie sind in der Kapelle der dortigen Burg gefunden worden. Aufgrund Ihres Erhaltungszustands und ihrer Qualität fallen sie besonders auf und gehören zu den wertvollsten Kunstgegenständen, welche im Regionalmuseum Ptuj – Ormož aufbewahrt werden.
Die Gruppe Mariä Verkündigung stand einst in der Wallfahrtskirche Ptujska gora. Die Statuen des Engels und von Maria weisen zahlreiche Beschädigungen auf, traditionell dem Eindringen der Türken in die Kirche im Jahre 1484 zugeschrieben.
Im anderen Teil des Raums stehen Kunstgegenstände der Spätgotik zur Besichtigung. Die Sammlung bildhauerischer Werke aus der Zeit um 1500 ist nicht unbedingt groß, aber aufgrund ihrer hohen Qualität von Bedeutung. 

Die kunst des mittelalters und der frühen neuzeit, Zimmer 3

Inmitten des Raums ist ein Tafelbild aus der Zeit um 1450 ausgestellt, welches beidseitig bemalt ist. Einst war es am Altarflügel befestigt, der an Werktagen geschlossen war und an Feiertagen geöffnet wurde. Auf der feiertäglichen Seite ist die Szene Dornenkrönung Christi, auf der anderen, der werktäglichen Seite, Kreuztragung Christi abgebildet.
Zu den Schätzen des Museums zählt ebenso das Tafelbild, das Teil eines Flügelaltars war und die Aussendung der zwölf Apostel darstellt.
Im Vordergrund sehen wir von rechts sich umarmend Judas Thaddäus mit einem Knüppel und Simon Zelotes mit einer Säge. Links von ihnen sind Apostel Thomas mit Speer und Jakobus der Jüngere mit einer Tuchwalker-Stange. Hinter ihm beugt sich Johannes mit einem Kelch. Hinter Johannes umarmen sich Bartholomäus mit einem Messer und Matthäus mit einer Hellebarde. In der Mitte verabschieden sich Matthias mit der Axt und Philippus, welcher in der linken Hand einen schwarzen Schaft mit goldenem Kreuz hält. Rechts hinter ihm, in einer Hocke gefangen, ist Jakobus der Ältere mit drei Muscheln am Hut. Apostel Peter legte seinen Schlüssel ab und trinkt Wasser aus einer Feldflasche. Apostel Andreas schreitet entschieden über die Brücke. Vor sich hält er das für ihn charakteristische Kreuz.

ZWERGE VON DORNAVA

Die Gruppe der steinernen Statuen aus der Zeit um 1715, welche im Arkadengang in der zweiten Etage der Burg von Ptuj zur Besichtigung steht, stand einst um den Neptunbrunnen im Garten des Barockschlosses Dornava. Gegenüber den Zwergen stand um den Brunnen eine Statuengruppe antiker weiser Männer. Beide zählen zu den beliebten Objektgruppen steinerner Allegorien in Barockgärten.
Die Zwergenskulpturen verkörpern satirisch und grotesk Personen aus den Ständen der damaligen Gesellschaft: des Adels, Militärs und der Bauernschaft.

SERIE EUROPÄISCHER ADLIGER

Die dargestellte Gruppe europäischer Adliger, zu denen wir noch das angebliche Porträt von Kristina Krescencija Herberstein Leslie zählen, ist um 1682 gemalt worden. Die Damen, gekleidet in prächtigen Gewändern und mit wertvollem Schmuck verziert, stehen in direktem Zusammenhang mit den Bildern der Damen aus dem Osmanischen Imperium, welche als Teil der Turqueriesammlung im Festsaal der Burg von Ptuj ausgestellt sind.
Auf dem kleineren Bild zwischen den Fenstern ist die angebliche Auftraggeberin der Serie, Kristina Krescencija Herberstein Leslie, dargestellt, welche Eigentümerin der nahegelegenen Burg Vurberk war und im Jahre 1682 den schottischen Grafen Alexander Leslie heiratete. Dieses Porträt zeigt sie mit einer Magnolienblüte in der Hand, die man damals in Europa erst seit kurzer Zeit kannte und sicherlich eine große Selten- und Besonderheit war. In den Gesichtszügen, der Frisur und Kette ahmt das Porträt die europäische Adlige auf dem Bild rechts des Fensters, Lucy Hay Countess of Carlisle, einer Dame aus den höchsten Kreisen des englischen Adels, nach.

BILDER VON VURBERK

Die ausgestellten Bilder gehören in die reiche Galerie jener Bilder, welche im 17. Jahrhundert für die nahegelegene Burg Vurberk konzipiert wurde. Dazu zählen wir die Turqueriesammlung, welche im Festsaal zu besichtigen ist und die Serie von europäischen Adligen, „starken Frauen“, von Paaren aus der antiken Geschichte sowie Pferdeporträts, die heute viele Räume der Burg von Ptuj schmücken.

Zweiter Stock

SAMMLUNG DER HINTERGLASMALEREI

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SAMMLUNG DER HINTERGLASMALEREI

Die Hinterglasmalerei zählt zu den schönsten Errungenschaften der volkstümlichen Handwerkskunst. Die auf Glas gemalten religiösen Motive gehörten zum Schmuck der Bauernwohnungen vom 18. bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Die Ausstellung führt den Besucher durch die Geschichte der Hinterglasmalerei, beleuchtet Zeit und Raum, in denen die meisten ausgestellten Bilder entstanden sind und skizziert den Arbeitsablauf in einer Malwerkstatt sowie den Verkauf der Bilder.

In der Nische befindet sich die Nachbildung einer Malerwerkstatt. So ist sie von Vertretern der volkstümlichen Malerei, die kleinere Anwesen gehabt haben und deren Haupteinnahmequelle die Hinterglasmalerei gewesen ist, im Wohnraum eingerichtet worden. Die Malerwerkstätten sind als Meisterbetriebe organisiert gewesen. An der Spitze stand der Familienvater, dem von anderen Familienmitgliedern geholfen worden ist.

Mit einigen Ausnahmen sind alle zur Besichtigung stehenden Bilder in Handwerksbetrieben entstanden, welche sich Ende des 18. und im 19. Jahrhundert rund um die Glashütten in Pohoři im heutigen Tschechien und in Sandl in Oberösterreich entwickelt haben.

Die am meisten dargestellten Motive sind Herz-Jesu, Herz Maria, Maria Hilf, Jesus mit Weltkugel in der Hand, Johannes der Täufer mit Lamm, die heilige Dreifaltigkeit, die heiligen Barbara, Florian und Leonhard, vereinzelt erscheinen noch Motive wie: Die Gaben der Heiligen drei Könige, das Jüngste Gericht, das Heilige Grab, Szene aus der Legende um die hl. Genoveva und andere mehr.